Der Lechfall im Süden Füssens
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Der Lechfall, der seit 2005 zu den zehn schönsten Geotopen Bayerns gehört, ist ein ca. 12 Meter hohes Stauwerk im Süden Füssens. Die tosenden Wassermassen des Wildflusses Lech stürzen sich hier bei einem eindrucksvollen Naturspektakel in die Tiefe, um in die Lechschlucht zu strömen. Eine Aussichtsplattform und der König Max Steg bieten einen phantastischen Blick auf dieses imposante Schauspiel.

Der Lechfall ist seit vielen Jahren ein beliebter Anziehungspunkt für Touristen, die die wunderschöne Stadt Füssen im Allgäu besuchen. Kein Wunder, denn das in ganzer Breite überströmte Stauwehr am Lech übertrifft den größten natürlichen Wasserfall Deutschlands in Sachen Höhe und Wasserführung deutlich. Dementsprechend beeindruckend ist es, den tosenden Wassermassen dabei zuzuschauen, wie sie sich über fünf Stufen zwölf Meter in die Tiefe stürzen, um in die Lechschlucht einzutreten, die bereits vor über 12000 Jahren in der Würmeiszeit entstand und bei der es sich um die einzige Schlucht in den bayerischen Alpen handelt, durch die ein größerer Fluss noch von Menschenhand ungebändigt fließen kann. Am Füssener Lechfall zeigt der Lech ein letztes Mal sein wildes Gesicht, bevor er von den Staumauern des Forggensees gezähmt wird.

Um zum Füssener Lechfall zu gelangen, fährt man von Füssen kommend auf der B17 in Richtung deutsch-österreichische Grenze. Einige hundert Meter vor der Grenze sind auf der rechten Straßenseite Parkmöglichkeiten vorhanden. Über den Lechfall führt der Maxsteg, der erst im Sommer 2015 erneuert wurde und die 1895 erbaute Vorgängerbrücke ersetzt. Vom Maxsteg aus, der bis zu 350 Menschen tragen kann, bietet sich ein phantastischer Blick von oben auf das Naturspektakel, das die Wassermassen des Lechs hier veranstalten. Im Sommer wurde außerdem eine barrierefreie Aussichtsplattform an der Ostseite des Lechfalls eröffnet, von der aus sich ein Traumblick auf den türkisfarbenen Lech und die umliegende Bilderbuchlandschaft genießen lässt. Eine Infotafel vermittelt hier allerlei Wissenswertes über die Geschichte des Lechfalls. Sehenswert am Lechfall ist auch die Büste von König Maximilian II., die hier von der Stadt Füssen direkt in den Fels eingelassen wurde. Die Stadt dankt damit dem ehemaligen bayerischen König, der die ganze Region, u.a. durch den Neubau von Schloss Hohenschwangau, maßgeblich geprägt hat. Sehr interessant ist des Weiteren der sogenannte Magnustritt – zwei schuhförmige Vertiefungen, die der Legende nach vom heiligen Magnus stammen, dem Füssener Stadtpatron, als er auf der Flucht vor seinen heidnischen Verfolgern über den Lech sprang. Der Magnustritt lockte noch bis zum Jahre 1920 zahlreiche Wallfahrer zum Lechfall.

Den imposanten Füssener Lechfall sollte man sich bei einem Urlaub in der Region unbedingt anschauen. Alleine schon als Fotomotiv ist er wirklich sensationell. Sehr gut verbinden lässt sich ein Ausflug hierhin übrigens mit einer kleinen Wanderung auf dem Lechweg, dessen offizieller Endpunkt der Lechfall ist. Der 125 Kilometer lange Lechweg, der als erster Weitwanderweg mit dem Gütesiegel „Leading Quality Trail – Best of Europe“ ausgezeichnet wurde, folgt dem Verlauf des Lechs von seiner Quelle in der Nähe des österreichischen Formarinsees durch drei Regionen und zwei Länder bis eben zum Lechfall in Füssen. Es lohnt sich, diesen 2012 entstandenen ausgezeichneten Fernwanderweg bei einer kleinen Schnupperetappe kennenzulernen.