Schloss Neuschwanstein
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Das Schloss Neuschwanstein steht in einer idyllischen Berglandschaft in Hohenschwangau bei Hopfen am See im Allgäu. Das Schloss des ehemaligen bayerischen Königs Ludwig II. wurde 1886 fertiggestellt und zählt zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands. Weit über eine Million Menschen besichtigen diesen imposanten Prachtbau jährlich.

Von außen erinnert Schloss Neuschwanstein am ehesten an eine beeindruckende mittelalterliche Burg. Die Räumlichkeiten im Inneren verzaubern durch wunderschöne Verzierungen, wertvolle Kunstschätze, eine luxuriöse Einrichtung und überreichlich Gold, Samt und Glitzer. An den Wänden und Decken des Prachtbaus sind Motive aus der Sagen- und Märchenwelt allgegenwärtig. Für diese hegte König Ludwig II. eine ganz besondere Begeisterung. Er galt als großer Bewunderer und Freund des Komponisten Richard Wagner, der die Sagen- und Märchenwelt in seinen Werken immer wieder thematisierte. Aus der ganzen Welt kommen jedes Jahr weit über eine Million Besucher nach Neuschwanstein um das Schloss, das als Sinnbild der Romantik gilt, zu bestaunen. Im Jahre 2007 war Neuschwanstein sogar in der Endrunde bei der Wahl zu den neuen Weltwundern. Das Traumschloss gehört heute dem Freistaat Bayern und kann täglich geführt besichtigt werden. Da, zumindest in der Hauptferienzeit im Sommer, bis zu 10000 Menschen täglich nach Neuschwanstein kommen, sollte man bei einem Ausflug zum Schloss genügend Zeit einplanen. Im Anschluss empfiehlt es sich das benachbarte Schloss Hohenschwangau gleich ebenfalls zu besichtigen. Wer dann noch mehr über die Schlösser oder König Ludwig II. erfahren will, der ist im Museum der Bayerischen Könige in Hohenschwangau an der richtigen Adresse.

Die Geschichte von Schloss Neuschwanstein

Dort, wo heute das beeindruckende Schloss thront, standen im Mittelalter die zwei kleinen Burgen Vorderhohenschwangau und Hinterhohenschwangau. Schwangauer Adelige hatten hier früher ihr Domizil gehabt. König Ludwig II. verbrachte weite Teile seiner Kindheit und Jugend Mitte des 19. Jahrhunderts auf Schloss Hohenschwangau. Dieses romantische Wohnschloss ließ sein Vater Maximilian II. errichten, um es für sich und seine Familie als Sommerresidenz zu nutzen. Da seine Frau, Königin Marie, das Schloss und die umliegende, malerische Landschaft des Allgäus so gut gefielen, verweilte die königliche Familie letztlich weite Teile des Jahres auf Hohenschwangau. Gerne nutzte Ludwig II. seine Zeit für gemütliche Ausflüge in die Natur. Bei einem davon entdeckte er die, inzwischen zu Ruinen verkommenen, kleinen Burgen. Aus dem Jahre 1859 stammt eine Zeichnung aus Ludwigs Tagebuch, welche die Burg Vorderhohenschwangau darstellt. Wahrscheinlich keimte in ihm da bereits die Vision auf, an Stelle der Burgruinen ein prächtiges Schloss zu errichten.

Nach dem Tod seines Vaters Maximilian II. wurde Ludwig II. 1864 im zarten Alter von 18 Jahren König von Bayern. In den Folgejahren unternahm er zwei Reisen, die ihn was die Errichtung von Schloss Neuschwanstein angeht, sehr inspirierten. Zum einen war das der Besuch der Wartburg bei Eisenach und eine Reise nach Frankreich zum Schloss von Pierrefonds. Beide Bauten spiegelten seiner Meinung nach sehr gut die Romantik des Mittelalters wider. Im Mai 1868 teilte er seinem Freund Richard Wagner in einem Brief mit, dass er beabsichtigte, anstelle der beiden Burgruinen ein Schloss im Stil einer mittelalterlichen Burg errichten zu lassen. Als im selben Jahr sein Großvater Ludwig I. starb, erbte Ludwig beträchtliche finanzielle Summen, die ihm die Realisierung dieses Vorhabens ermöglichten. Er wollte sich mit dem Schloss sein privates Refugium und seine persönliche Märchenwelt erschaffen. Für die Umsetzung des Bauvorhabens beauftragte er den Theatermaler Christian Jank, der die Entwürfe erstellen sollte und den Architekten Eduard Riedel.

Mit dem Bau des Schlosses wurde 1869 begonnen. Ursprünglich sollte es bereits drei Jahre später fertiggestellt werden. Ludwig II. ließ die geplanten Entwürfe allerdings immer wieder zugunsten neuer und größerer Ideen ändern. So war ursprünglich statt des riesigen Thronsaales zum Beispiel nur ein kleines Arbeitszimmer geplant gewesen. So kam es, dass sich die Fertigstellung sehr verzögerte. Erst 1884 waren Großteile des Schlosses bewohnbar, sodass Ludwig ab da für insgesamt 172 Tage bis zu seinem Tod im Jahr 1886 auf Neuschwanstein lebte. Da der König nach dem Baubeginn von Neuschwanstein auch noch diverse andere kostspielige Schlossprojekte startete, war er vor seinem Tod hochverschuldet. Als er von seinem Ministerium eine Bürgschaft für einen weiteren Kredit verlangte, ließ dieses ihn für unmündig erklären und als König absetzen. Eine Regierungskommission kam im Juni 1886 nach Neuschwanstein, um Ludwig II. in Gewahrsam zu nehmen. Am 13. Juni 1886 starb der Märchenkönig unter bis heute ungeklärten Umständen am Starnberger See. Eigentlich wollte er das Schloss Neuschwanstein nie für die Öffenttlichkeit zugänglich machen, doch die Nachlassverwaltung des Königs öffnete es bereits ein paar Wochen nach seinem Tode für Besucher, um mit den Eintrittsgeldern seine Schulden zu bezahlen. Die beiden Weltkriege im folgenden Jahrhundert überstand der Prachtbau schadlos. Heute ist Schloss Neuschwanstein eine weltberühmte Sehenswürdigkeit. Sogar die Disney-Studios nahmen es als Vorbild für ihr berühmtes Dornröschenschloss.

Wichtigste Räume

Das Schloss besteht aus verschiedenen einzelnen Baukörpern, die sich über eine Länge von etwa 150 Metern über die Spitze eines Felsenrückens erstrecken. Am auffälligsten auf der Hofebene ist der 45 Meter hohe Viereckturm, der von seiner umlaufenden Aussichtsplattform grandiose Aussichten auf den Allgäuer Königswinkel ermöglicht. Das eigentliche Haupt- und Wohngebäude ist das Palas auf der westlichen Hofseite. Hier, in diesem mächtigen fünfgeschossigen Bau, befinden sich alle prunkvollen Räume des Königs, von denen die meisten zu den wichtigsten des deutschen Historismus zählen. Die größten und imposantesten Räume auf Neuschwanstein sind der Thron- und der Sängersaal. Der 27 mal 10 große Sängersaal wurde nach dem Vorbild des Sänger- und Festsaals der Wartburg errichtet. Er ist prunkvoll eingerichtet, kunstvolle Malereien schmücken die Wände und von der Decke hängen riesige goldene Leuchter. Die beeindruckende Galerie und die Sängerlaube, eine durch schmuckvolle Arkaden gegliederte Bühnen, fallen hier zuerst ins Auge. Jedes Jahr im September finden innerhalb dieses königlichen Ambientes Schlosskonzerte mit Stars der klassischen Musik statt.

Nicht minder beeindruckend ist der Thronsaal, der nach dem Vorbild der Allerheiligen-Hofkirche in der Münchner Residenz geschaffen wurde. Ein überdimensional großer Leuchter, der die byzantinische Krone darstellt hängt von der Decke, den Boden schmückt ein riesiges Mosaik und farbige Arkadenstellungen, jede Menge Gold und kunstvolle Wandgemälde vollenden die royale Atmosphäre des Raums. Auch alle weiteren Räume im Schloss sind luxuriös eingerichtet und höchst kunstvoll, mit jeder Menge Liebe zum Detail, verziert worden. Das Schloss vereint vor allem Formen der Romanik, der Gotik und der byzantinischen Kunst. Beachtlich ist außerdem die eingesetzte Technik, die ihrer Zeit voraus war. So gab es auf dem Schloss zum Beispiel bereits Telefonanlagen und Toiletten mit automatischer Spülung.

Insgesamt ist Schloss Neuschwanstein ein Baudenkmal von unvergleichlicher Schönheit, das man unbedingt gesehen haben muss. Karten für eine Besichtigung erhält man vor Ort, oder im Internet, beim Ticketcenter Hohenschwangau.