Die Kalvarienberg Runde
Ankunft
Abreise
Erwachsene 2
Kinder 0

Die Kalvarienberg Runde ist eine circa 8 Kilometer lange Wandertour, die auf den Füssener Kalvarienberg und zu einigen schönen Ausflugszielen in der Gegend führt. Unterwegs erwarten einen bei dieser Wanderung traumhafte Landschaftsimpressionen und Ausblicke auf den Allgäuer Königswinkel mit seinen Schlössern, Bergen und Seen.

Der Füssener Kalvarienberg erhebt sich gegenüber der malerischen Altstadt an der rechten Seite des Lechs. Er ist ein Kreuzweg mit insgesamt vierzehn Stationskapellen am Wegesrand, auf deren Altarbildern der Leidensweg Christi dargestellt wird. Angelegt wurde der Kalvarienberg, der eine interessante Kombination aus Natur, Religion und Kunst bietet, im 19. Jahrhundert auf Initiative des damaligen Füssener Pfarrers Johann Baptist Graf. Die Gestaltung der Stationskapellen übernahmen überwiegend Künstler, die in den 30er-Jahren des 19. Jahrhunderts auch an der Neugestaltung von Schloss Hohenschwangau mitwirkten. Der beliebte und bekannte bayerische Märchenkönig Ludwig II. begab sich oft auf den Kreuzweg den Kalvarienberg hinauf. Zuletzt war er bei der Karfreitagsprozession in seinem Todesjahr 1886 auf dem Berg. Auch viele andere Prominente wie Erzherzog Rainer Joseph von Österreich oder Joseph Kardinal Höffner haben den Berg bei ihren Aufenthalten in Füssen besucht.

Die Kalvarienberg Runde beginnt an der Tourist Information in Füssen. Von hier aus spaziert man rechts an der Ampel bis zur Reichenstraße und, vorbei am Stadtbrunnen, anschließend die Lechhalde hinunter. Über die Theresienbrücke und die Tiroler Straße gelangt man schließlich zur Kirche „Unserer lieben Frau am Berg“, von wo aus der Aufstieg auf den Kalvarienberg beginnt. Man sollte sich Zeit nehmen, um die künstlerische Gestaltung der verschiedenen Stationskapellen entsprechend zu würdigen, die einem bei dem Weg den Berg hinauf erwarten. Ganz besonders sehenswert ist die Marienkapelle, etwa auf halber Höhe des Berges, in der sich eine imposante, überlebensgroße Marien-Figur befindet. Auf dem Gipfel stehen drei, zwischen 1837 und 1842 aufgestellte, Gipfelkreuze sowie eine Kapelle, auf deren Dach sich eine Aussichtsplattform befindet. Von dieser aus lassen sich herrliche Ausblicke über das malerische Voralpenland mit seinen Wiesen, Seen und Bergen genießen. Auch auf die romantische Füssener Altstadt hat man hier einen sehr guten Blick. Nachdem man sich an der Traumaussicht satt gesehen hat, erfolgt der Abstieg und man kommt auf der Kalvarienberg Runde schließlich zum malerischen Schwansee, der zur Gemeinde Schwangau gehört. Er ist vom Schwanseepark umgeben, einem landschaftlichen Kleinod mit artenreichen Blumenwiesen, Kalkmagerrasen und Mooren. Einst gehörte der Schwanseepark, der vom preußischen Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné im Stil eines englischen Landschaftsgartens angelegt worden ist, zum Schloss Hohenschwangau. Wenn das Wetter mitspielt und die Temperaturen angenehm warm sind, kann man im Schwansee wunderbar, mit Blick auf die Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau, baden. Auf der Kalvarienberg Runde kommt man als Nächstes über das Königssträßchen zum Walderlebniszentrum Ziegelwies (WEZ), das eines der beliebtesten Ausflugsziele in Füssen ist. Insbesondere Familien mit Kindern können hier einen erlebnisreichen und interessanten Tag verbringen. Ziel des WEZ ist es, auf spielerische und unterhaltsame Art Wissenswertes zum Thema Wald zu vermitteln. Im WEZ gibt es spannende Wald- und Lehrpfade mit zahlreichen Mitmachaktionen und Unterhaltungsangeboten am Wegesrand sowie einen riesigen Abenteuerspielplatz und abwechslungsreiche Ausstellungen in den Innenräumen. Eine besonders tolle Attraktion des WEZ ist der im Sommer 2013 fertiggestellte Baumkronenweg, auf dem die ganze Familie 20 Meter hoch über der Erde von Baumwipfel zu Baumwipfel spazieren kann.

Vom Walderlebniszentrum Ziegelwies geht es auf der Kalvarienberg Runde weiter zum Füssener Lechfall. Hier wird man Zeuge eines eindrucksvollen Naturschauspiels, bei dem sich rauschende Wassermassen 12 Meter in die Tiefe stürzen, um in die Lechschlucht zu strömen. Hoch über die Schlucht führt der 1895 angelegte König-Max-Steg, von dem aus man dieses Spektakel hautnah miterleben kann. Sehenswert ist die Büste von Maximilian II., die über der Lechschlucht in den Felsen eingelassen worden ist. Über den aussichtsreichen Ländeweg spaziert man auf der Kalvarienberg Runde weiter bis man wieder die Lechhalde erreicht. Anschließend gelangt man über die Reichenstraße zurück zur Tourist Information Füssen.

Ab dem Schwansee hat man auf der Kalvarienberg Runde übrigens auch die Möglichkeit, über den Fischersteig am östlichen Ende des Sees und den Alpenrosenweg zum Walderlebniszentrum Ziegelwies zu wandern. Diese Alternativroute bietet wunderschöne Höhenaussichten vom Alpenrosenweg auf einige landschaftliche und architektonische Sehenswürdigkeiten der Region, wie zum Beispiel den Bannwald- und Schwansee, die Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau sowie die Kirche St. Coloman in Schwangau. Angelegt wurde der Alpenrosenweg einst im Auftrag von Maximilian II. für seine Frau Marie. Seinen Namen bekam der Höhenweg daher, weil damals entlang seiner Strecke unzählige Alpenrosen blühten.

Traumhafte Naturimpressionen, herrliche Ausblicke auf den Allgäuer Königswinkel und interessante Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele entlang der Strecke – die familiengerechte Kalvarienberg Runde hat Wanderern bei einem Urlaub in Füssen wirklich viel zu bieten.