Die 13,8 km lange Gipfel-Wanderung auf den Säuling führt auf den höchsten Berg der Region, der mit seiner markanten Form eine weithin sichtbare Landmarke in der Füssener Gegend ist und der früher der königlichen Familie oft als Ausflugsziel diente. Bei dieser Wanderung erwarten einen sehr schöne Landschaftsimpressionen und ein unvergesslicher Gipfelblick über den Allgäuer Königswinkel. Die Tour gilt allerdings als schwer, da sie über einige steile Passagen verläuft.
Der 2047 Meter hohe Säuling fällt einem, wenn man in die Region Füssen / Pfronten kommt, aufgrund seiner markanten, an eine Pyramide erinnernden Form schon von Weitem ins Auge. Der „Wächter des Allgäus“ steht direkt an der deutsch-österreichischen Grenze und war im 19. Jahrhundert oft das Wanderziel der bayerischen Königsfamilie. Die erlebnisreiche und traumhaft schöne Gipfel-Wanderung auf den Säuling verlangt eine gute Kondition sowie Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, da es einige steile und schwierigere Passagen zu überwinden gilt. Für die Tour sollte man Wanderschuhe anziehen, die über den Knöchel gehen und eine gute Profilsohle haben. Sofern vorhanden, sind auch Wanderstöcke zur zusätzlichen Unterstützung empfehlenswert. Ausgangs- und Zielpunkt der Bergtour ist der Schwangauer Ortsteil Hohenschwangau, in dem auch die weltberühmten Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau stehen. Über Füssen kommt man auf der B17 nach Schwangau, wo man einfach der Beschilderung „Hohenschwangau / Königsschlösser“ folgt. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln reist, nimmt am Füssener Bahnhof die Buslinie 73 oder 78, um nach Hohenschwangau zu gelangen. Für die Wanderung sollte man etwa sieben Stunden einplanen und auf jeden Fall etwas Proviant mitnehmen. Erst beim Abstieg gibt es mit dem Säulinghaus eine Einkehrmöglichkeit.
In Hohenschwangau geht es bei dieser Bergtour zunächst am Ticketcenter vorbei in Richtung Schloss Neuschwanstein. Wer das weltberühmte Märchenschloss von König Ludwig II. im Anschluss an die Wanderung noch besichtigen will, kann sich beim Ticketcenter gleich eine Karte dafür mitnehmen. Schloss Neuschwanstein thront in einer malerischen Berglandschaft und zieht alljährlich weit über eine Millionen Menschen aus aller Welt mit seiner Pracht und Schönheit in den Bann. Beim Schloss zweigt rechts ein Kiesweg ab, der über die Rodelbahn zum Aussichtspunkt „Jugend“ führt. Hier erwartet einen ein sehr schöner Blick auf die Region rund um Füssen mit ihren landschaftlichen und architektonischen Highlights. Auf dem Wasserleitungsweg gelangt man zur Wildsulzhütte, bei der der Aufstieg auf den Säuling beginnt. Der Weg schlängelt sich in zahlreichen Serpentinen den Berg hoch. Zunächst verläuft der Aufstieg noch moderat, ab der Eisenleiter erwarten einen aber steile und zum Teil mit Drahtseilen gesicherte Passagen. Hat man diese hinter sich gelassen, gelangt man auf die malerische Säulingwiese, auf der einst König Maximilian II. und seine Gattin Marie gerne Picknicks abgehalten haben. Wer Proviant dabeihat, kann es ihnen nun gerne nach tun und dabei die schöne Aussicht auf die Bergwelt ringsum genießen. Von der Säulingwiese führt ein Schotterweg über felsigen Untergrund zum Gipfelkreuz des Säulings hinauf. Hier bietet sich einem ein traumhafter und unvergesslicher Blick über den Allgäuer Königswinkel mit seinen Schlössern, Bergen und Seen. Die einmalige Aussicht sollte man unbedingt auf Fotos festhalten.
Beim Abstieg wandert man zunächst zur Säulingwiese zurück und dann geht es über einen Klettersteig, der von Ketten gesichert ist, hinunter zum Säulinghaus. Dies ist der schwierigste Teil der Wandertour und Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind hier unbedingt erforderlich. Beim Abstieg ist man zum Teil auf der Tiroler Seite des Säulings unterwegs. Hier liegt auch, auf einer Höhe von 1720 Metern, das bewirtschaftete Säulinghaus, das zu einer gemütlichen Rast einlädt. Mit Blick in die Bergwelt kann man sich hier mit einer herzhaften Brotzeit sowie allerlei Allgäuer und Tiroler Leckereien stärken. Anschließend wandert man weiter den Berg hinab, um den Pilgerschrofen herum, bis zur Wildsulzhütte zurück. Dann geht es wieder zum Aussichtspunkt „Jugend“ und in Richtung des Schloss Neuschwanstein. Kurz vor dem Schloss zweigt ein Weg ab, der in die wildromantische Pöllatschlucht führt. Hoch über diese Schlucht führt die Marienbrücke, von der aus man einen tollen Blick aus nächster Nähe auf Neuschwanstein genießen kann. Schließlich spaziert man durch die Pöllatschlucht zurück nach Hohenschwangau. Dabei kommt man an zahlreichen Wasserfällen vorbei und kann seinen müden Füßen in einem eiskalten Gebirgsbach eine kleine Abkühlung verschaffen. Die Pöllatschlucht ist ein zauberhafter Ort und galt als einer der Lieblingsplätze des Märchenkönigs. Nach der Gipfel-Wanderung hat man dann die Möglichkeit, die Königsschlösser in Form einer jeweils 30-minütigen Führung zu besichtigen und sich in eine traumhafte und romantische Märchenwelt entführen zu lassen.
Die Gipfel-Wanderung auf den Säuling vereint sportlichen Anspruch mit herrlichem Naturgenuss und einem unvergesslichen Gipfelblick über den Allgäuer Königswinkel. In unmittelbarer Nähe der wohl berühmtesten und beliebtesten Sehenswürdigkeit Deutschlands besteigt man bei dieser Tour einen prächtigen Berg und kann sich auf einen erlebnisreichen Urlaubstag freuen.
